Schlimmes Unwetter in Kroatien vermiest vielen Urlaubern die Ferien!
Bereits auf unserer Anfahrt nach Kroatien überraschte uns nach dem Gotthard-Tunnel ein sintflutartiger Regen, der unsere Scheibenwischer vor fast unlösbare Aufgaben stellte. Wir mussten unsere Geschwindigkeit dann doch sehr verringern, um bei diesen Wassermassen überhaupt noch etwas sehen zu können. Nach Bellinzona verringerte sich der Regen, blieb uns jedoch bis zu unserer Zwischenstation beim CP Tiglio am Gardasee erhalten.
Stellplatz beim Campingplatz Tiglio am Gardasee
Via Punto Gro
25010 Sirmione / Lago di Garda
Restaurant, Toiletten, Einkaufsmarkt, Pool im CP, Ticket für SP am Automat
Als wir am nächsten Morgen aufwachten begrüßte uns die Sonne und wir schauten uns noch etwas im Yachthafen von Sirmione um, bevor wir uns auf den Weg nach Kroatien machten. Obwohl wir regen Verkehr hatten, kamen wir in den Nachmittagsstunden nach Slowenien und plötzlich befanden wir uns im schönsten Herbstwetter mit dichtem Nebel. Als wir jedoch auf Riejeka zufuhren löste sich der dichte Nebel auf und wir konnten die herrliche Küste von Kroatien sehen. Auf der neuen Umgehungstrasse kamen wir Ruckzuck auf die Küstenstrasse und nach wenigen Kilometern kamen wir zu unserer nächsten Zwischenstation, dem CP Sibinj.
In Sibinj durften wir dann einen ersten schönen Nachmittag erleben und Inge und ich gingen auch sofort nach dem Aufbau unserer Sachen ins herrlich erfrischende Meer. Im ausgezeichneten Restaurant haben wir ein hervorragendes Abendessen eingenommen und der Ausblick aufs Meer ließ bereits erahnen, dass wir eine unruhige Nacht bekommen würden. So war es dann auch. Der erste Bora schüttelte unser WoMo kräftig durcheinander und auch der starke Regen trommelte die ganze Nacht aufs Dach. Um so erfreulicher war dann der nächste, sonnige Morgen, den wir dann auch gleich für eine kleine Klettertour nutzen. Gegen mittag durften wir dann meine Schwester Anita und meinen Schwager Kurt begrüßen, die mit dem Auto nachgekommen sind.
Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir dann zu unserem endgültigen Urlaubsziel Kamp Ante in Tribanj. Leider war unser endgültiger Stellplatz noch nicht frei, weshalb wir zunächst mit einem kleineren Platz vorlieb nehmen mussten. Trotzdem konnte nun unser wohl verdienter Urlaub beginnen.
Nachdem wir bereits kräftig Sonne getankt und ausgiebig gegessen und getrunken hatten, durften wir nach vier Tagen endlich unseren endgültigen Stellplatz beziehen. Gott sei Dank! Denn was nun folgte, war der reinste Horror!
Es beginnt zunächst wie immer. Wolken ziehen auf und wir ziehen uns ins WoMo zurück, um das Ganze im Trockenen zu beobachten. Noch ist alles recht harmlos und wird von uns mit Spannung verfolgt, wie sich der Regen zum Starkregen mausert und kleine Bäche und Pfützen entstehen läßt.
Doch plötzlich ist es gar nicht mehr so lustig, denn unser Nachbar steigt panisch in sein WoMo und will noch rausfahren. Mit extrem schaukelndem Fahrzeug, welches mehrfach fast kippt fährt er die Steigung durch die Fluten hoch und oben sitzt er funkensprühend auf. Wir lassen dies lieber bleiben und hoffen das Beste. Wären wir noch an unserem ersten Stellplatz, so würde uns nun die volle Wucht des Unheils treffen. Doch glücklicherweise stehen wir jetzt weiter hinten und werden lediglich von den Geröllmassen eingeschlossen. Dennoch sind wir sehr beunruhigt und können nur hoffen, dass es bald aufhört zu regnen. Nach 2 Stunden versuchen wir über die Straße zur Rezeption vorzudringen, doch die Straße ist durch die Geröllmasse gesperrt. Uns bleibt nichts, als abzuwarten und zu beten.
Bis zum Abend haben es die unzähligen Helfer des CP und der Gemeinde geschafft, die Straße befahrbar zu machen. So können auch wir an der Straße entlang zur Pension und zum Restaurant kommen. Dort erfahren wir, dass auch das Privathaus des CP-Verpächters Adam Troselj enorme Schäden hat. Die Geröllmuren haben sein Haus in voller Breite getroffen und die Wassermassen haben die untere, bewohnte Etage vollständig geflutet. Die Familie muß in dieser Nacht bei Verwandten in der Nachbarschaft wohnen. Dies wird wohl einige Tage so bleiben. Das ganze Ausmaß der Schäden lässt sich erst am nächsten Tagen zu beziffern. Die Bilder hierzu sind erschreckend, doch wurde - Gott sei Dank - niemand verletzt.
Am nächsten Tag waren Aufräumungsarbeiten angesagt und auch wir trugen unseren Teil bei und machten klar Schiff. Die Bagger räumten den Schutt weg und Inge putzte ohne Ende. Der rote Lehmsand war bereits an einigen Stellen so dick eingetrocknet, dass ihm kaum beizukommen war. Doch Mittwoch war bereits wieder eitel Sonnenschein und wir konnten die Sonne genießen. Und trotz des Baulärms ließen wir uns das auch nicht nehmen. Bereits 4 Tage später war der gesamte Campingplatz wieder tiptop hergerichtet und besser denn je.
Schadensbilder Collage
am Schadenstag
und 4 Tage später
Ein großes Kompliment an die Pächterfamilie Troselj und alle Helfer und Firmen, dass sie den Schaden in nur 4 Tagen wieder vollständig beheben konnten. Danke an Adam und seine Familie für den unermüdlichen Einsatz.
Hilfe für Adam
Wer helfen möchte, kann dies natürlich sehr gerne tun. Hier die Bankverbindung von Adam Troselj.
Trotz aller Widrigkeiten genossen wir nun jede Minute Sonne, denn im Wetterradar konnte Inge bereits erkennen, dass ein Wettertief auf uns zukam. Mit wechselndem, sehr mit Regen durchwachsenen Wetter verbrachten wir noch erholsame Urlaubstage in Kroatien. Auf unserer Heimreise, für die wir uns drei Tage Zeit ließen, machten wir einen Abstecher nach Bibione zum CP Dune. Hier erlebten wir noch zwei Tage tollsten Sonnenschein und wunderbare CP-Nachbarn. Alles in allem: ein abenteuerlicher und doch herrlicher Urlaub!
Am 01.10.20 ging es wieder heimwärts mit einer erneuten Zwischenstation am Gardasee. Am 02.10.2020 sind wir daheim angekommen.
Im Oktober waren wir nochmal ein Wochenende am Böhringer See, um bei einer Schlachtplatte mit meiner Schwester und meinem Schwager Urlaubserinnerungen auszutauschen.
Zwischenzeitlich sind wir als „Gesunde“ im Corona-Knast eingesperrt und harren der Dinge, die da kommen!